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  • Griechische Weine

Inima Negoska 2017 von Katogi Averoff

Negoska von Katogi Averoff (siehe für die Reportage zum Weingut hier) ist eine Rebsorte, die man nur sehr selten alleine ins Glas bekommt. Eher noch kennt man sie als Verschnittpartner mit dem Xinomavro in der PDO Goumenissa, wo sie dafür sorgen soll, dass der Wein etwas weicher gerät als in anderen Gebieten, in denen Xinomavro angebaut wird. Von dieser Eigenschaft, soviel sei aber gleich gesagt, merkt man bei diesem Wein nichts.

Das heißt nicht, dass er handwerklich schlecht gemacht sei. Ganz im Gegenteil. In der Nase zeigt er sich zunächst nahezu ausschließlich mit erdigen Noten. Dann aber schält sich mit der Zeit durchaus eine Frucht heraus, die man am ehesten mit Amarenakirsche in Verbindung bringen würde. Dieser Eindruck wird dann immer weicher, vermittelt Cremigkeit und lässt Süße erwarten. Malolaktische Gärung und Batonnage sind hier offenkundig sehr zielführend eingesetzt.


Nimmt man dann aber den ersten Schluck, stellt man erstaunt fest, so gar nichts von einer vermeintlichen Schwarzwälder Kirschtorte in den Mund bekommen zu haben. Dieser wird erstmal vollständig von einem extrem anhaftenden Tannin ausgekleidet. Die Suche nach Aromen ist dann eine echte Herausforderung, es bleiben nur jeweils Sekundenbruchteile, ehe der Wein ein Nachschmecken wieder unmöglich macht. Es ist, als würde man in einen Ameisenbau beißen! Mit viel Geduld stößt man auf ein wenig Pflaume, auf etwas mehr Orangenzeste. Und dann auch auf Weihnachtsgewürze, vor allem Nelke.


Was ist von einem solchen Wein zu halten? Er ist vermutlich ein Muss für Nebbiolo-Fans – die aber mit weniger Farbe und wenig Alkohol (12,5%) auskommen müssen. Es ist ein Wein, mit dem man viel Zeit verbringen kann, wenn man etwas Frustrationsresistenz mitbringt. Und länger geöffnet und zu fettem Essen, wie etwa einem Pastitio mit einem ordentlichen Anteil Bechamel-Sauce, zeigt er sich auch deutlicher zahmer. Es ist wohl ein „sehr guter“ Wein, der 16 Punkte verdient, aber sicherlich nicht jedermanns Sache ist.


Ob er er mit längerer Lagerung noch gefälliger wird, muss wohl noch offen bleiben. Dagegen spricht, dass gegenüber der Verkostung des noch ganz jungen Weins durch Peter Moser für den Falstaff noch nicht viel Verfeinerung geschehen ist. Simos Georgopoulos vom FNL Guide ist skeptisch.

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Mehr zum Weingut: Siehe hier. Wie wir bewerten: Siehe hier.

Zu Partnerschaften: Siehe hier.


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