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  • Griechische Weine

Santorinische Perlen

Kürzlich, im Rahmen des bis in den Oktober reichenden Spätsommers, hatten wir das Vergnügen, drei außergewöhnliche Weine von Mikra Thira zu verkosten. Diese Woche wurden nun die Ergebnisse des Wettbewerbs "50 Great Greek Wines" veröffentlicht und alle drei befanden sich darauf. Ein guter Zeitpunkt also, um unsere eigenen Eindrücke zu teilen.



1. Mikra Thira - Santorini Assyrtiko 2021


Herstellung: Der "Santorini Mikra Thira" wurde im Stahltank ausgebaut und blieb 4 auf der Hefe. Die Fermentationstemperatur lag zwischen 16 °C und 18 °C. Der Alkoholgehalt liegt bei 13,9%.


Verkostungsnotizen: Dieser Wein ist aromatisch mit Anklängen von Zitrone, Basilikum und Minze. Am Gaumen ist er erfrischend mit einem Hauch von salzigen, kreidigen Tanninen. Er ist perfekt ausbalanciert mit einer guten Säure. Hier hat man einfach von Allem etwas!


Bewertung: 94 Punkte! Wirklich ein tolles Ergebnis für diesen schwierigen Jahrgang!


2. Mikra Thira - Nykteri 2021


Herstellung: Produziert aus den drei spät geernteten Rebsorten Assyrtiko, Aidani und Athiri. Der gemeinsame Fermentationsprozess wird in französischer Eiche abgeschlossen. Dort reift der Wein dann für vier Monate, ehe er ein Jahr auf der Flasche im Keller des Guts weiterreift. Der Alkohol kommt hier bei noch recht moderaten 13,5% zu stehen.


Verkostungsnotizen: Die Nase ist subtiler, doch am Gaumen fordert dieser Wein die volle Aufmerksamkeit. Eine anfängliche Bitterkeit weicht mit der Zeit einer geschmeidigen Komplexität. Dieser Wein entfaltet sein wahres Potenzial erst mit Belüftung und verspricht noch größeres Potenzial in den kommenden Jahren. Interessanterweise bestätigt die Veröffentlichung der Liste von 50GGW nun diesen Eindruck - denn dort wurde der 2020er verkostet.


Bewertung: 92+ Punkte! Da geht noch einiges in den kommenden Jahren ... Es würde mich nicht wundern, wenn der Wein den normalen Santorini schon in zwei oder drei Jahren überholt hat und bei 95 Punkten liegt.


3. Mikra Thira - Terrasea 2021


Herstellung: Das besondere an diesem Wein ist natürlich, woher die Trauben kommen. Es ist nämlich der erste Wein, der komplett aus Material von dem kleineren Stück des Santorini-Kraters, der Insel Thirasia, hergestellt wird. Diese Exklusivität macht sich natürlich auch im Preis bemerkbar. 60 % des Weins wurden in einem Edelstahltank und die restlichen 40 % in französischen Eichenfässern zweiter und dritter Nutzung vinifiziert. Dort blieb er 4 Monate lang auf der Hefe. Die Fermentationstemperatur lag sowohl in den Tanks als auch in den Fässern zwischen 16 °C und 18 °C. Alkohol liegt wieder etwas höher, bei 13,8%.


Verkostungsnotizen: Die Nase erinnert an recht spät geerntete Assyrtikos aus dem griechischen Festland mit deutlichen Steinobst- und Honignoten. Ich habe mich da etwa an den beeindruckenden 2019er vom Olympia Land Estate denken müssen, der satte 15% Alkohol hat (siehe hier). Ich freue mich immer, wenn Santorini-Weine auch ein wenig vom Puristischen gehen und Frucht zulassen. Passend zum ersten Eindruck beginnt der Wein auch am Gaumen ölig und entfaltet dann eine Symphonie komplexer Aromen, die lange nachhallen.


Bewertung: 94 Punkte! Toll, was da in so kurzer Zeit auf Thirasia entstanden ist.


In Deutschland gibt es alle drei Weine bei Wein am Limit (keine Geschäftsbeziehung). Der dort angebotene Jahrgang ist noch der 2020er.

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